Grün, Grüner, Grüne Soße

Nicht nur in Frankfurt selbst, sondern auch rund um die Bankenmetropole ist einer der Klassiker der Hessischen Küche zu Hause. Die Bezeichnung „Frankfurter Grüne Soße“, unter Einheimischen liebevoll „Grie Soß“ genannt, ist eine nach europäischem Recht geschützte geographische Angabe, die nicht nur das Frankfurter Stadtgebiet umfasst, sondern auch die anliegenden Orte aus dem Vordertaunus. Hier werden die sieben Kräuter angepflanzt, die es braucht, um aus einem schnöden Kräuterdip ist, die echte "Grie Soß" zu kreieren. 

So kommt es, dass auch im Taunus Goethes Leibgericht (zumindest wird das gerne behauptet) ein beliebter Begleiter von Tafelspitz, Schnitzel oder zu Pellkartoffeln und gekochten Eiern ist. Dabei hat im Grunde jede Familie ihr "Geheimrezept". Mal werden die Zutaten fein gehackt, mal werden sie grob geschnitten. Mal kommt Sauerrahm mit in die Rührschüssel, mal Mayo oder Joghurt. Aber eines haben alle Varianten der Grie Soß gemein, sie beinhalten folgende sieben Kräuter: 
 

  • Borretsch und Kerbel
  • Kresse und Petersilie
  • Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch
 

Für uns in der Familie ist es immer Gründonnerstag, an dem die dicke Papierrolle aus dem Gemüseladen oder dem nahegelegenen Supermarkt geholt wird. Während die Ostereier in ihren Färbetöpfchen ziehen, werden die Eier, die das Kochen nicht ohne Knacks überstanden haben, bei Seite gelegt, um später Begleiter der Grie Soß zu werden.

Unser Familienrezept ist folgendes:
Für "unsere" Grüne Soße brauchst Du:
 
  • 1 Päckchen Grüne-Soße-Kräuter
  • 2 Becher Saure Sahne oder Schmand
  • einen Schuss Zitronensaft
  • etwas Mayonnaise sowie
  • Salz und Pfeffer. 

Die Kräuter für die Grüne Soße gründlich waschen und verlesen, dann fein hacken oder wiegen. Mit der Sauren Sahne, einem Schuss Zitrone und etwas Mayonnaise in einer Schüssel vermengen und anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken.


Dazu gibt es Pellkartoffeln und die Eier, welche die Eiermalerei nicht überlebt haben oder wegen mangelnder künstlerischer Begabung doch nicht versteckt werden.

Guten Appetit – oder wie man bei uns sagt: N' Guden!

Die Autorin

Leonie Maibach
Seit 15 Jahren ist Leonie Teil des Taunus Touristik Service. Als "Wehrheimer Määdsche" ist sie zwischen römischen Zeitzeugnissen und Apfelbäumen groß geworden. Die meisten Sehenswürdigkeiten kennt sie seit Kindertagen. Die Begeisterung für diese gibt sie heute an ihre eigenen Kinder weiter.
Lust auf weitere Geschichten...