Neue Tourismusstrategie für den Taunus

Taunus. Um den Tourismus im Taunus zukunftsfähig aufzustellen, startet der touristische Dachverband Taunus Touristik Service e.V. (TTS) mit einer neuen Tourismusstrategie ins Jahr 2024. Mit im Fokus stehen der Tages- und Kurzreisetourismus mit Einheimischen und Gästen aus der Metropolregion FrankfurtRheinMain sowie fünf Profilthemen, durch die sich der Taunus im touristischen Wettbewerb abheben und sein Destinationsprofil schärfen möchte. Der TTSVorsitzende Roland Seel stellte gemeinsam mit Geschäftsführerin Daniela Krebs und Cornelius Obier, der als Geschäftsführer der PROJECT M GmbH die Strategieerstellung seit Sommer 2023 begleitet hatte, erstmals offiziell die neue Strategie im Rahmen einer Pressekonferenz am 12. Dezember im Opel-Zoo in Kronberg in Taunus vor. Der Impuls zur Neuausrichtung des Tourismus im Taunus wurde nach Worten von Roland Seel durch die veränderten Rahmenbedingungen in Hessen sowie neue und übergreifende Trends und Herausforderungen im Tourismus ausgelöst. „Mit der neuen Tourismusstrategie möchten wir eine langfristige strategische Grundlage schaffen, um die touristischen Angebote in der Region qualitativ zu verbessern und weiterzuentwickeln“, erklärte Seel. Der Neuausrichtung des Tourismus im Taunus ging ein Strategieprozess voraus, der eine umfassende Analyse der Ausgangssituation miteinschloss. Das Ergebnis dieser Analyse unterstreicht vor allem die Einzigartigkeit des Taunus als einziges Mittelgebirge in Deutschland, das unmittelbar an eine Metropolregion grenzt. Bereits seit längerem gilt der Taunus insbesondere bei Tagesgästen aus den umliegenden Regionen, dem Ballungsraum Rhein-Main mit der Finanzmetropole Frankfurt und der Landeshauptstadt Wiesbaden als ein beliebtes Ausflugsziel. Die Metropolregion FrankfurtRheinMain, mit rund 5,8 Millionen Einwohnern eine der wirtschaftlich stärksten Regionen in Deutschland, bietet noch deutliches Potenzial, um durch neue und weiterentwickelte Angebote als Markt weiter erschlossen zu werden. Gleichfalls legt das neue Konzept einen verstärkten Fokus auf die Einwohnenden, mit dem Ziel, diese intensiver in die touristische Entwicklung einzubeziehen und ihr Bewusstsein für die Region zu stärken. „Denn letztendlich sind es die Menschen vor Ort, die den Großteil der Identität unserer Freizeitregion ausmachen, ihre Freizeit hier verbringen und damit gleichzeitig auch Gäste sind“, betonte Geschäftsführerin Daniela Krebs. In den kommenden Jahren wird die Angebotsentwicklung daher darauf abzielen, neue Reiseund Ausflugsanlässe zu schaffen, die sich speziell auf den Tages- und Kurzreisetourismus richten. Hierbei wird ein konsequenter Fokus auf die Destinationsmarke und die fünf Profilthemen „Kulturerlebnis“, „Ausflugsziele & Attraktionen“, „Wohlbefinden“, „Wandern“ sowie „Radfahren & Mountainbiking“ gelegt werden. Darüber hinaus wird das themenbezogene Marketing noch stärker auf Leitzielgruppen der sogenannten SINUS-Milieus ausgerichtet. In diesem Kontext werden das "Postmaterielle Milieu" sowie die "Adaptiv-Pragmatische Mitte" zentrale Schwerpunkte in der künftigen Marktbearbeitung darstellen. Cornelius Obier erläutert: “Um sicherzustellen, dass die Angebote den individuellen Bedürfnissen der Gäste in vollem Umfang gerecht werden, ist die präzise Kenntnis seiner Zielgruppen von entscheidender Bedeutung.“ Durch maßgeschneiderte Erlebnisse sollen so unvergessliche Erfahrung geschaffen werden, die perfekt auf die Bedürfnisse der Gäste im Taunus zugeschnitten sind. Die neue Tourismusstrategie im Taunus orientiert sich nicht nur bei der Wahl ihrer Zielgruppen an den Vorgaben und strategischen Grundlagen der Landestourismusstrategie. Sie reflektiert auch ein weiterentwickeltes Rollen- und Selbstverständnis, das den neu formulierten und veränderten Aufgaben der auf der regionalen Ebene des Tourismus tätigen Destinationsmanagementorganisationen (DMOs) in Hessen Rechnung trägt. Dabei definiert die Strategie entsprechende Maßnahmen, die künftig nach Möglichkeit in Kooperation und Zusammenarbeit mit den Partnern innerhalb des sogenannten 3-Ebenen-Modells (Land – Region – Lokale Ebene) umgesetzt werden sollen. Im Zuge dessen wird für den TTS neben einigen primär nach außen gerichteten Handlungsfeldern wie „Vermarktung“ oder „Angebotsund Qualitätsentwicklung“ der strategische Schwerpunkt für die kommenden Jahre insbesondere auf der nach innen gerichteten Tourismusentwicklung liegen. Besonders die Bereiche „Marke und Positionierung“, „Strukturen und Zusammenarbeit im Tourismus“ und „Wissensmanagement“ zahlen auf den starken Bedarf an Netzwerkarbeit und Vermittlung von Tourismusthemen, Unterstützung der Partner und Betriebe, Effizienzsteigerung und Synergienutzung sowie Stärkung des Zusammenhalts in der Freizeitregion Taunus ein. Entscheidende Impulse für den nun beginnenden Umsetzungsprozess sollen durch das neu erstellte Tourismusleitbild sowie durch sieben im Strategiepapier definierte Leitprojekte gesetzt werden. Im Rahmen dessen sollen auch die auf Landesebene angestoßenen und derzeit in sämtlichen touristischen Regionen Hessens fortschreitenden Nachhaltigkeitsausrichtungen in der Freizeitregion Taunus weiter gefestigt werden. Um die in der Tourismusstrategie definierten Ziele zu erreichen und die anvisierten Leitprojekte umzusetzen, soll die Umsetzung der neuen Tourismusstrategie in den kommenden zwei Jahren durch ein erfahrenes Beratungsunternehmen fachlich begleitet werden.