Der Lai-Felsen in Waldems-Reichenbach ist Teil eines Quarzganges, der sich durch das Usinger Land erstreckt: von Glashütten-Oberems („Hohestein“) über die Waldemser Ortsteile Wüstems, Reichenbach („Schulberg“ und „Lai-Felsen“) und Steinfischbach („Häuserstein-Gluckstein“) bis hin ins Dombachtal („Heppenborn“) und auch in Richtung Usingen („
Eschbacher Klippen“).
Während die oben genannten Felsen wegen ihrer Gesteinshärte trotz Jahrmillionen dauernder Erosion durch Wind und Regen nahezu erhalten blieben, wurden die weicheren Bodenmaterialien zerbröselt, abgetragen und durch den Regen in die Täler gespült, wo sie sich als guter Mutterboden (Löß) ablagerten und so die Grundlage für Ackerbau bildeten. Beispiele dafür sind die Idsteiner Senke sowie die Camberger Senke, die auch als Goldener Grund bekannt ist.
Einer Überlieferung zufolge wird der Lai-Felsen „Elf-Uhr-Felsen“ genannt. Der Felsen soll sich beim Läuten der Kirchenglocken um elf Uhr morgens, wenn die Feldarbeiter zum Mittagstisch gerufen wurden, elf Mal um die eigene Achse gedreht haben.