Römischer Pferdekopf zukünftig in der Saalburg zu sehen

12 Kilo-Sensationsfund aus Bronze
veröffentlicht am 06.02.2018
Es ist eine kleine Sensation: der berühmte römische Pferdekopf aus Waldgirmes (Mittelhessen), der 2009 bei Ausgrabungen entdeckt wurde, wird in Zukunft im Kastell Saalburg ausgestellt! Wann genau der Bronzekopf in den Taunus kommt, ist noch nicht sicher. Das zuständige Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat den Umzug des Exponates bestätigt. 

Mit der Ausstellung der Pferdekopfes kommt eine echte Attraktion in den Taunus. Denn: Wissenschaftler stellen den aus Bronze gefertigten Teil eines Reiterstandbildes (vermutlich des Kaisers Augustus) auf eine Stufe mit dem Keltenfürsten vom Glauberg und der Himmelsscheibe von Nebra. Der rund 14 Kilo schwere, 2000 Jahre alte und vermutlich aus Italien stammende Kopf wurde sehr kunstvoll gearbeitet, zudem war er vergoldet. Der Fundort des Kopfes außerhalb der Grenzen des damaligen römischen Reiches inmitten einer römischen Zivilsiedlung verschafft dem Exponat zudem eine Sonderstellung.

Gefunden wurde der Kopf in elf Metern Tiefe in einem Brunnen unter schweren Mühlsteinen. In einem Rechtsstreit streiten sich derzeit das Land Hessen und der Landwirt, auf dessen Grundstück der Kopf gefunden wurde, um eine Entschädigung. Der Ausgang des Streits hat jedoch keinen Einfluss auf den Ausstellungsort. 

Das Land Hessen hat sich für die Saalburg als "idealen" Ausstellungsort entschieden, da es die Strategie eines dezentralen Landesarchives verfolgt. Mehrere Museen widmen sich hierzulande den verschiedenen historischen Epochen. Die Saalburg ist dabei zuständig für die provinzialrömische Archäologie. Zudem ist die Saalburg Standort des Informationszentrums für die UNESCO Welterbestätte Limes und widmet sich als einziges Museum in Hessen ausschließlich der Römerzeit. 

In der Saalburg freut man sich schon auf das außergewöhnliche Exponat: "Über so ein Ausstellungsobjekt freut sich jeder Museumsleiter", so der Direktor der Saalburg Dr. Carsten Amrhein.