Regionalverband erweitert Kulturlandschaftskataster

Angebot für kulturinteressierte Gäste
veröffentlicht am 21.07.2021
Spannende Nachricht für alle kulturinteressierten Gäste: Der Regionalverband FrankfurtRheinMain, zudem auch viele Urlaubsorte im Taunus zählen, hat seinen Kulturlandschaftskataster erweitert. Gut 230 Elemente mehr als in den letzten Fassung sind in dem neuen Kataster vermerkt. Die Neuzugänge sind vor allem den Hinweisen engagierter Ehrenamtlicher zu verdanken. Insgesamt enthält die Online-Kartenanwendung nun 27.000 Elemente. Ein technisches Schmankerl des neuen Katasters ist die Möglichkeit, historische Karten einzublenden.

Das Gebiet des Regionalverbandes reicht von der Mainmündung bis ins Weiltal und weiter in die Wetterau. In diesem Gebiet befinden sich große Teile der Freizeitregion Taunus mit zahllosen kulturhistorische Landschaftselementen. Viele dieser interessanten und oftmals sehr sehenswerten Elemente der Kulturlandschaft sind überregional bekannt. Andere besitzen eher den Status eines Geheimtipps und wollen entdeckt werden. Das gilt auch für ganze Landstriche. 

Einen Einblick in die historische Kulturlandschaft bietet zum Beispiel die Gemarkung der Stadt Friedrichsdorf (Hochtaunuskreis) im Zentrum des Verbandsgebietes. Rund um den Dillinger Hof sind heute noch die Spuren landwirtschaftlicher Nutzung zu entdecken. Der Hof entstand nach dem Dreißigjährigen Krieg und die Flächen um ihn herum dienten als Äcker. Die damaligen Bauern nutzten wohl einen Pflug, der sich nicht wenden ließ, was bis ins 18. Jahrhundert hinein üblich war. Dieser warf die Erde nur in eine Richtung, so dass im Laufe der Zeit Wölbungen entstanden, die heute noch als "Wölbäcker" zu erkennen sind. 

In dem Kulturlandschaftskastaster wird kulturhistorischen Landschaftselementen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt, da die Elemente in anderen Katastern selten vorkommen und insgesamt weniger Aufmerksamkeit erhalten, weil sie nicht denkmalgeschützt sind. Außerdem enthält das das Kulturdenkmäler wie Boden- und Baudenkmäler. 

Die Neuzugänge bei den Landschaftselementen sind vor allem den Hinweisen engagierter Ehrenamtlicher aus der Region zu verdanken. Sie machen mit ihrer wertvollen Arbeit das Kataster zu dem, was es ist. Ein technisches Schmankerl des Katasters ist die Möglichkeit, historische Karten einzublenden: Zum Beispiel topographische Karten ab 1876, Luftbilder von 1935 oder auch die „Historische Karte der Rhein-Main-Region“, die der Verband selbst entwickelt hat.
 
Das Kulturlandschaftskataster gibt es bereits seit 2006 und wird vornehmlich von den Mitgliedskommunen des Verbands, von Planungsbüros, Vereinen, aber auch von interessierten Bürgern genutzt. Das Kataster enthält spuren, die die Menschen hinterlassen haben, als sie die Landschaft zu ihren Zwecken genutzt haben. Spuren, die dem Raum seine Eigenart und Besonderheit verleihen und Auskunft über das Alltagsleben früherer Generationen geben. 

Der Kulturlandschaftskataster des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain kann auf einer speziellen Website eingesehen werden.