Appartement von Wilhelm II. zugänglich
Diese Nachricht freut Kulturinteressierte und Freunde des Bad
Homburger Landgrafenschlosses sehr: Zehn Jahre nach seiner Schließung wird der Königsflügel mit dem deutschlandweit einzigen noch eingerichteten Appartement von Kaiser II. wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach einem feierlichen Festakt sollen Führungen durch das Appartement stattfinden. Auch im Schlosspark wird es im Jahr 2021 viel Neues zu entdecken geben.
Der Königsflügel mit dem Appartement von Kaiser Wilhelm II. und seiner Frau Auguste Victoria wurde 2011 aus statischen Gründen für die Öffentlichkeit geschlossen. Die komplizierte Sanierung zog sich hin, die Wiedereröffnung wurde immer wieder verschoben. Nun steht aber ein konkretes Datum für die Wiederöffnung dieses besonderen Teils des Bad Homburger Landgrafenschlosses fest. Am 1. September soll sie mit einem Festakt beginnen. Bald danach hofft die Hessische Schlösserverwaltung wieder Führungen durch die authentisch eingerichteten Kaiserappartements anbieten zu können. Bestenfalls im Rahmen eines Tages der Offenen Tür.
Doch nicht nur die Wiedereröffnung des Königsflügels lässt die Vorfreude bei den Verantwortlichen und den zahlreichen kulturell interessierten Besucherinnen und Besuchern der Freizeitregion Taunus steigen. Die Hessische Schlösserverwaltung (Staatliche Schlösser und Gärten) wird in diesem Jahr ihre Gründung vor 75 Jahren feiern. Zum Jubiläum soll es – sobald das Schloss wieder öffnen darf – Vorträge und Aktionstage zum historischen Erbe geben. Besucherinnen und Besucher sollen in Schloss und Schlosspark bei spannenden Themenführungen, Workshops und weiteren Festlichkeiten Blicke hinter die Kulissen werfen
können. Zur bis zum 18. November 2021 verlängerten Ausstellung „Princess Eliza – Englische Impulse für Hessen-Homburg“ soll es ein Sonderprogramm (Infos unter
eliza2020.de).
Im frei zugänglichen
Schlosspark wird es in diesem Jahr viele Neuerungen zu sehen geben. Im Obstgarten wurden wieder Kirschbäume gepflanzt – nach historischen Vorbild. Denn um 1893 gab es dort eine Kirschenallee in Richtung Untertor. Hinzu kommt die Aufarbeitung eines historischen Laubenganges. Und auch in der Fläche wird der herrschaftliche Obstgarten erweitert durch die Versetzung eines Tores.
Eine Wiedereröffnung findet ebenfalls statt: Unweit vom Obstgarten ist ein neues Museum entstanden. Das verfallene Teehäuschen in der „Fantasie“ ist nach historischen Quellen saniert
und im Herbst des vergangenen Jahres fertiggestellt worden. Es heißt nun „Tempel der Pomona“. Wie es innen aussieht, will die Schlösserverwaltung vorstellen, wenn man hinein darf. Das ehemalige kleine Gartenhaus der Landgräfin soll am 7. Mai feierlich eingeweiht werden. Im Tempel werden 145 historische Apfel- und Birnen-Sorten vorgestellt. Das Angebot des Museums richtet sich vor allem an Kinder. Geplant sind unter anderem interaktive Rallyes unter dem Motto „Wissen wächst im Garten".