Bereits 2017 wurde in
Bad Schwalbach bei der Erschließung des Gewerbegebiets „Ober der Hardt“ auf einem Hügel ein Solitärgrab entdeckt. Aufgrund der besonderen Lage des Grabs und den Grabbeigaben ist davon auszugehen, dass es sich bei der dort vor ca. 2500 Jahren bestatteten Keltin um eine bedeutende Persönlichkeit gehandelt haben muss.
Das unversehrte Grab konnte damals geöffnet werden, der Inhalt wurde nach Biebrich überführt und dort aufwendig restauriert und analysiert. Anfang März hat der Keltenfund einen neuen Platz erhalten – das Land Hessen stellt die Exponate dem
Kur-Stadt-Apothekenmuseum in
Bad Schwalbach als Dauerleihgabe zur Verfügung. Dort können die Exponate, sobald das Museum nach der Corona-Pandemie wieder geöffnet ist, aus der Nähe bestaunt werden.
Zu den Exponaten zählen die Kupferschale, in der der Leichenbrand aufbewahrt wurde, ein Keramikgefäß, Reste eines Ledergürtels mit Schnalle, Stoffreste, zwei Fiebeln aus Eisen sowie die beiden Holzstücke, auf denen die Kupferschale ruhte. Alle Exponate wurden sorgfältig hinter Panzerglas arrangiert.
Neben dem Keltenfund widmet sich das Museum in einer Dauerausstellung der Kur- und Stadtgeschichte Bad Schwalbachs. Eine Besonderheit des Museums ist die alte Adler-Apotheke aus dem Besitz der Familie Kocher, die die 1642 gegründet wurde und damit die älteste Apotheke im Taunus ist. Zu sehen ist die vollständige Einrichtung mit Verkaufsraum, Labor und Drogenkammer mit entsprechender Einrichtung. Dazu gehören Apothekengefäße aus dem 18. Jahrhundert, eine Tablettenpressmaschine, versilberte Pillen, eine historische Injektionsspritze und vieles mehr. Durch einen Film wird die damalige Herstellung von Pillen und Tinkturen dokumentiert.
Bitte beachten Sie: Derzeit ist das
Kur-Stadt-Apothekenmuseum wie alle musealen Einrichtungen in Hessen aufgrund des Corona Virus geschlossen.