Das historische Eschborn mit dem Smartphone erkunden

Virtueller Gang durch die Geschichte
veröffentlicht am 23.04.2020
Wer in diesen Tagen Abstand hält und soziale Kontakte so gut es geht vermeidet, verbringt viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Da tut hin und wieder ein Spaziergang an der frischen Luft – unter Einhaltung der gegebenen Verhaltensregeln* – gut. Wer in Eschborn spazieren geht, kann seit einigen Monaten jede Menge Interessantes zur Historie der 1250 Jahre alten Stadt erfahren. Das Smartphone macht's möglich. 

Eschborn ist vielen Bewohnern der Rhein-Main-Region bekannt als Sitz großer Firmen, als Standort riesiger Bürokomplexe mit vielen Arbeitsplätzen. Doch es gibt auch das andere Eschborn. Das kleine Dorf, das im Jahr 770 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde und in der Folge eine bewegte Geschichte vorzuweisen hatte. Das abbrannte und später unter anderem den kaiserlichen Hofstaat mit Nahrung versorgte. 

Die Geschichte des alten Eschborns lässt sich heute an einer Reihe historischer Gebäude ablesen. Und das nicht nur sinnbildlich. Denn es gibt Informationstafeln. Diese werden ergänzt durch QR-Codes, über die Spaziergänger per Smartphone an detaillierte Infos gelangen. 

Der Einstieg zu dem rund einstündigen Rundgang kann nach Belieben ausgesucht werden. Teil des Rundgangs sind unter anderem folgende Gebäude:
 
  • Jahnschule (Jahnstraße 3): Das 1902 erbaute Haus beheimatet heute das Jugendzentrum und die Kleinkunstbühne Eschborn K. Früher gab es dort ein Volksbad.
  • Stephanshof (Hauptstraße 27): Von dort wurden 42 Hektar Ackerland bewirtschaftet, es gab Schweine, Rinder, Hühner und Gänse. Mit den landwirtschaftlichen Produkten wurde der Hofstaat des Kaisers versorgt, wenn dieser im nahen Frankfurt Hof hielt.
  • Evangelische Kirche (Hauptstraße 16): Der Turm der Kirche war viele Jahre lang das Wahrzeichen von Eschborn. Die Turmhaube wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg aufgesetzt, in dem ganz Eschborn schwer getroffen wurde. 
  • Vereinshaus (Hauptstraße 14): Es war in der Vergangenheit Schule und Rathaus. Hier befand sich einst der Friedhof. Im 19. Jahrhundert mussten durch den Schulneubau Gräber umgebettet werden – gegen den Willen der Bevölkerung. 
  • Gasthaus Zum Goldenen Hirsch (Hauptstraße 17): Es stammt aus dem 18. Jahrhundert. Früher wurde es wegen des ansässigen Wirts nur "Ostertag" genannt. 
  • Alte Mühle (An der Alten Mühle 20): Sie wurde 1405 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zu einem Zisterzienserinnenkloster in Mainz. Im 18. Jahrhundert trafen sich dort gegen den Willen der katholischen Kirche Männer zum "Saufen, Schwärmen und Spielen". 
Viele spannende Fragen (Welches ist das älteste Gebäude Eschborns? Wie viele Pferde hat der Schmied pro Jahr beschlagen?) lassen sich bei dem Rundgang durch Eschborns Straßen klären. Viel Spaß dabei!

*Bitte achten Sie auch bei diesem Spaziergang auf die geltenden Verhaltensregeln:
 
  • Mindestabstand 1,5-2,0 m
  • keine Gruppen
  • Begleitung nur durch Familienmitglieder oder einer weiteren Person
  • Keine Gegenstände anfassen und regelmäßig Hände waschen