Sinfoniekonzert-Reihe: Junges Sinfonieorchester Wetzlar

Bad Nauheim,
Nima Farahmand Bafi: Konzertparaphrase über "Chahargah" von H. Kassai, Orchesterfassung

Camille Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur "Ägyptisches Konzert"
(1835 – 1921)

Nikolai. Rimskiy-Korsakov: Scheherazade op. 35
(1844 – 1908)


Leitung: Hamed Garschi
Solist: Nima Farahmand Bafi

Bei ihrem diesjährigen Konzert als Gast in der Sinfoniekonzertreihe entführt sie das Junge Sinfonie-Orchester Wetzlar in die orientalischen Klänge von 1001 Nacht.

Das Konzert wird von einer Konzertparaphrase über "Chahargah" eröffnet. Die zu Grunde liegende Melodie stammt aus der Feder des iranischen Komponisten H. Kassai, der sich dazu bei seinen Besuchen auf dem Bazaar inspirieren ließ. Der Rhythmus des Hauptthemas basiert auf dem Satz "Salam-Aleikom", mit dem er jeden auf dem Bazaar begrüßte. Die Konzertparaphrase von N. Farahmand Bafi, der an diesem Abend selbst noch als Solist des Klavierkonzertes auftritt, ist ein Arrangement über die Melodie mit klassischer Sichtweise, ohne dabei an persischer Atmosphäre zu verlieren. Zunächst als Komposition für Solo-Klavier, kommt es nun zur Uraufführung der Konzertparaphrase für Orchester.

1896, also bereits mit mehr als 60 Jahren, weilte Saint-Saëns in Kairo und Luxor und holte sich dort so manche Inspiration. Er selbst beschrieb sein Klavierkonzert: »Es ist eine Art Orientreise, die in der Episode in Fis-Dur sogar bis zum Fernen Osten vordringt. Die Passage in G-Dur ist ein nubisches Liebeslied, das ich von Schiffern auf dem Nil singen gehört habe, als ich auf einer Dahabieh den Strom hinuntersegelte.«
Warum das fünfte Klavierkonzert von Camille Saint-Saëns den Beinamen "Das Ägyptische" trägt, erschließt sich aus den ersten zehn Minuten kaum. Nur wer ganz genau hinhört, bemerkt, dass das Seitenthema ein ägyptisches Lied als Basis hat. Der zweite Satz bietet einen der bemerkenswertesten Kontraste aus der gesamten Epoche der romantischen Solo-Konzerte: Mit einem Mal und mithilfe so mancher Pentatonik befinden wir uns tatsächlich mitten im Orient. Im Schlusssatz hören wir die stetig und monoton arbeiten die Motoren des Dampfschiffs, über denen die Streicher manch schwungvolle Salon-Melodien weben und der Solist seine technischen Fähigkeiten noch einmal voll ausspielen kann. Der Schluss ist angemessen feurig.

Abgerundet wird das Programm zu "1001 Nacht" mit der Sinfonischen Dichtung Scheherazade des russischen Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow aus dem Jahre 1888. Der Komponist bereiste als junger Marineoffizier die Welt und brachte von dort die Geheimnisse des Orients mit. Das Orchesterwerk Scheherazade beruht auf der Erzählung "Tausendundeine Nacht" und zeichnet sich durch eine farbenfrohe Instrumentation aus. Das Werk besteht aus vier Sätzen. Der Komponist ließ sich zunächst überreden, ihnen programmatische Titel zu verleihen, entfernte sie aber später wieder zugunsten reiner Tempobezeichnungen und wandte sich dagegen, dass man seine Komposition als illustrierende Nacherzählung auffassen könnte.

Veranstaltungsort

Preise

Erwachsene: 20,00 €
Erwachsene (ermäßigt): 16,00 €