Bad Homburg bleibt Heilbad

"Champagnerluft" für weitere zehn Jahre
veröffentlicht am 03.03.2021
Die Stadt Bad Homburg konnte kürzlich ihren Status als Heilbad bestätigen. Damit darf der einwohnerstärkste Urlaubsort innerhalb der Freizeitregion Taunus weiterhin "Bad" in seinem Namen tragen und auf seine gute, heilsame Luftqualität hinweisen. Der Erfolg der Kurstadt mit der "Champagnerluft" kommt nicht von ungefährt. Für die Erneuerung des Prädikats mussten Stadtverwaltung und Kur- & Kongress GmbH einige Anstrengungen unternehmen. 

Alle zehn Jahre müssen die 350 deutschen und 30 hessischen Heilbäder unter anderem nachweisen, dass ihre Luftqualität tatsächlich zur Heilung beitragen kann. Bei der letzten Erneuerung des Prädikats im Jahr 2009 war der Stickstoffdioxid-Gehalt in der Champagnerluft rund um den Bad Homburger Kurpark dem für Kurstädte maßgeblichen Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter (μg/m³) gefährlich nahe gekommen. 

Daraufhin wurde man in der Kurstadt tätig und beauftragte unter anderem ein Klimagutachten. Dieses kam zu dem Ergebnis, dass Berufsverkehr sowie eine Vielzahl alter Ölheizungen der Luft rund um den Kurpark schaden. Als Folge wurde eine Busflotte auf Euro-VI-Filter umgestellt und die Energiesparförderrichtlinien immens aufgestockt. Ebenso wurde auf der Kaiser-Friedrich-Promenade Tempo 30 eingeführt. Um die Luftqualität im Blick zu haben messen Kur-Mitarbeiter an fünf Messstellen rund um den Kurpark jede Woche die Schadstoffbelastung – mit Erfolg. Denn mittlerweile liegt man bei 14 μg/m³.

Mit guter Luft ist es freilicht nicht getan. Eine wichtige Voraussetzung zur Erlangung des Prädikats "Heilbad" sind die zehn Heilquellen, auf die sich Homburgs Im Jahr 1834 beginnende Karriere als Kurstadt begründet. Sie werden täglich kontrolliert, mit viel Engagement und Know-How. Eine weitere Vorausetzung für die Erlangung des Prädikats ist eine Badearzt – Bad Homburg hat gleich davon. 

Auch die Infrastruktur des Heilbades wird bewertet. Einrichtungen für „aktivierende“ Behandlungsformen, wie sie im Kur Royal im Kaiser-Wilhelms-Bad angeboten werden, muss es in jeden Fall geben. In dem beliebten Day Spa wurde während der Pandemieschließung der Sole-Park umgebaut, in dem salzhaltige Wassertröpfchen die Durchblutung der Lunge anregen. In Anbetracht der Corona-Pandemie ein sehr attraktives Angebot.

Schließlich konnte Bad Homburg auch im Bereich Digitaliserung punkten: Im Fitnesspark „Kur Royal Aktiv“ will man neue Heilungsmöglichkeiten erschließen, im Zusammenspiel mit Ärzten will man sich stärker der Ernährung widmen und Heilungsprozesse z.B. per Smartwatch
begleiten. 

Bei der kurörtlichen Infrastruktur floss in die Bewertungsskala die Zertifizierung der Tourist-
Info ein, hinzu kommt unter anderem das Kurorchester, das als eines von nur noch wenigen in Deutschland regelmäßig in den Kurkliniken aufspielt.